Unfallfrei durch den Herbst

Der Herbst kann nicht nur schön sein. Er birgt auch Gefahren, vor allem für Auto- und Motorradfahrer. Die Straßen sind nass und rutschig, voller Laub, morgens oder abends herrscht oft dichter Nebel, bei Schönwetter blendet die tiefstehende Sonne. Diese Witterungsverhältnisse bedeuten ein erhöhtes Gefahrenpotential im Straßenverkehr.

Richtiges Verhalten bei Nebel

Laut einer Statistik des ÖAMTC ereigneten sich 2017 in Österreich 212 durch Nebel verursachte Unfälle, rund 70 davon auf Landstraßen. Besonders stark vom Nebel betroffen sind Gebiete, die in der Nähe von Gewässern oder in Tallagen mit ungünstigen Durchlüftungsbedingungen liegen. 

Die hohe Unfallgefahr resultiert aus dem instinktiven Verhalten vieler Fahrer – sie orientieren sich am Fahrzeug vor ihnen. Dadurch entsteht ein oft viel zu geringer Abstand. Außerdem kann es passieren, dass die Fahrgeschwindigkeit nicht mehr der Sichtweite entspricht. 

Folgendes sollten Sie bei Nebel beachten:

  • Halten Sie mindestens 2 Sekunden Abstand zum vorderen Fahrzeug.
  • Reduzieren Sie die Geschwindigkeit – passen Sie sie an die Sichtverhältnisse an.
  • Machen Sie sich Sichtbar – ideal ist eine Kombination aus Abblendlicht und Nebelscheinwerfern.
  • Achten sie auf Glätte – diese kann durch die niedrigen Temperaturen und gefrierenden Nebel entstehen.
  • Halten Sie sich als Radfahrer/Fußgänger nicht zu nahe an der Randlinie auf – Autofahrer orientieren sich bei schlechten Sichtverhältnissen an Bodenmarkierungen. Tragen Sie keine dunkle Kleidung oder bringen Sie Reflektorenbänder an.
Nebel im Herbst
Quelle: ÖAMTC

Richtiges Verhalten bei tiefstehender Sonne

Die tief stehende Sonne im Herbst gilt als drittgrößte Gefahr für Auto-und Motorradfahrer im Herbst, vor allem wenn das Licht beinahe Waagerecht durch die Scheibe fällt. Bedenken Sie, wenn Sie bei Tempo 100 für eine Sekunde geblendet werden, sind Sie für 30 Meter vollkommen blind unterwegs.

Folgendes sollten sie bei tief stehender Sonne beachten:

Tief stehende Sonne
  • Halten Sie auch im Herbst Ihre Sonnenbrille bereit und/oder klappen Sie Ihre Sonnenblende herunter.
  • Rechnen Sie nach Kurven oder Tunneln mit anderen Sichtverhältnissen.
  • Halten Sie Ihre Scheiben sauber und füllen Sie Frostschutzmittel in die Scheibenwischanlage.
  • Achten Sie auf Glätte und Laub auf der Straße – nasses Laub kann den Bremsweg massiv verlängern.
  • Bei tief stehender Sonne können Motorradfahrer leicht übersehen werden. Oft werden Entfernung, Geschwindigkeit und Beschleunigungsvermögen eines Motorrades von Autofahrern unterschätzt.
Quelle: BMVIT

Richtiges Verhalten bei Wildwechsel

In der Saison 2016/2017 kamen in Österreich 76.300 Wildtiere im Straßenverkehr zu Tode. Dies bedeutet einen Unfall alle sieben Minuten.

Wildtiere unterscheiden nicht zwischen Straße und Feldern, sie wählen instinktiv den kürzesten Weg. Daher ist bei Übergangsbereichen zwischen Wald und Feld das Risiko eines Unfalles extrem hoch. Aktiv sind die Tiere vorwiegend in der Dämmerung. 70% der Unfälle passieren zwischen den frühen Abend- und den frühen Morgenstunden.

Folgendes sollten Sie bei Wildwechsel beachten:

  • Beobachten Sie die gesamte Fahrbahn sowie die Straßenränder in Wildwechselzonen ganz besonders.
  • Fahren Sie vorausschauend.
  • Halten Sie Abstand zum Fahrzeug vor Ihnen.
  • Sobald Sie ein Tier sehen gilt: Geschwindigkeit reduzieren, Fernlicht abblenden und hupen.
  • Achten Sie auf weitere Tiere. Wildtiere sind meist in Gruppen unterwegs.
Wildwechsel

Was tun, wenn es doch zum Unfall kommt?

  • Schalten Sie die Warnblinkanlage ein.
  • Legen Sie die Warnweste an.
  • Sichern Sie die Unfallstelle mit einem Pannendreieck ab.
  • Verständigen Sie die Polizei oder den örtlichen Jäger.
  • Das Mitnehmen verletzter oder getöteter Wildtiere gilt als Diebstahl.

Ist ein Zusammenstoß unvermeidbar, sollten Sie stark abbremsen und das Lenkrad gut festhalten. Reagiert der Fahrer richtig, ist die Verletzungsgefahr für die Autoinsassen geringer.

Achtung: Bei Wildunfällen wird der Schaden am eigenen Auto nur von der Kaskoversicherung ersetzt. Sollten Sie nur haftpflichtversichert sein, müssen Sie für den Schaden selbst aufkommen, außer es kann jemand anderer dafür verantwortlich gemacht werden.

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